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Architekturpreis Dortmund Hamm Unna – Die Ausstellung

9. November 2021

Die Ausstellung Architekturpreis Dortmund Hamm Unna ist eröffnet: zu sehen bis zum 12. Dezember im Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7 in Dortmund. Foto: sim

Vom großen Wassersportzentrum am Kanal bis zum kleinen Kiosk im Botanischen Garten, vom PhoenixWERK mit imposanter Industriekulisse bis zum sehr persönlichen Wohntraum auf einem alten Bunker, von der kleinen Mehrzweckbühne bis zur multifunktionalen denkmalgeschützten Berufsschule: 27 Projekte aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna stellten sich im Wettbewerb „Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2020“ der Kritik der Jury. Die war sich am Ende einig: Das Siegerfeld lag dieses Mal ausschließlich in Dortmund. Drei Auszeichnungen wurden vergeben, drei Anerkennungen ausgesprochen.

Alle Einreichungen sind vom 5. November bis zum 12. Dezember als Ausstellung im Baukunstarchiv NRW am Ostwall in Dortmund zu sehen.

Öffnungszeiten:
Di – So  14:00 – 17:00 Uhr
Do  14:00 – 20:00 Uhr
Mo  geschlossen

Auszeichnung

Das Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund

Spital-Frenking + Schwarz, Architekten / Stadtplaner / BDA

Bauherr: Stadt Dortmund

Foto: sim

Die intelligente Weiternutzung des Vorgefundenen überzeugt bis ins Detail. Das Baukunstarchiv NRW findet im heutigen Bestand des ehemaligen Königlichen Oberbergamtes einen angemessenen Ort, um die Baugeschichte des Landes zu dokumentieren und zu präsentieren. Wohltuende Zurückhaltung im Umgang mit der Historie eines Hauses wird an diesem bedeutenden Gebäude exemplarisch sichtbar.

Große Freude über die Auszeichnung: (v.l.) Prof. Wolfgang Sonne, Oskar Spital-Frenking, Michael Schwarz, Markus Lehrmann, Klaus Fehlemann und Andreas Große-Holz. Foto: sim

Auszeichnung

Hotel Hampton by Hilton, Faßstraße 3, 444263 Dortmund

Schamp & Schmalöer Stadtplaner PartGmbB, Susanne Schamp, Richard Schmalöer

Bauherr: DIAG GmbH & Co KG IV

Foto: Hans Juergen Landes

Das Gebäude besticht durch die gelungene städtebauliche Komplementierung des Platzgefüges rund um die Hörder Burg. Ein klassischer Kolonnaden-Gang erweitert gekonnt den vorderseitigen Straßenraum. Die ruhige Lochfassade überzeugt mit präziser Detaillierung, hochwertigen Materialien und einer zeitlosen Ästhetik. Ein gutes Beispiel für Langlebigkeit als tragende Strategie für Nachhaltigkeit. 

Die Bauherren hier vertreten durch Josephine Dreier und Martin-Alexander Dreier (v.r.) mit den Architekt*innen Susanne Schamp und Richard Schmalöer. Foto: sim

Auszeichnung

PhoenixWERK, Phoenixplatz 2 + 3, 44263 Dortmund

SHA Scheffler Helbich Architekten, Bauherr: ETG Birgit & Christoph Helbich, Immira Grundstücksverwaltung GmbH

Foto: Photodesign Christian Eblenkamp

Vorhandene Raumkanten werden städtebaulich prägnant ergänzt. Der so geschaffene Platz wird der neuen Nutzung gerecht und lässt die Historie des Raumes erkennbar. Die Formensprache der Industriearchitektur wird auch in der Materialität und Fassade aufgegriffen. Diese Qualitäten setzen sich in den Grundrissen und der Detailierung des Innenraums fort.

Das PhoenixWERK als großer Wurf: BDA-Architekt Christoph Helbich (r.) und Carsten Scherer freuen sich über Plakette und Urkunde. Foto: sim

Anerkennung

Fritz Henßler Berufskolleg, Brügmannstraße 25-27a,

44135 Dortmund

SSP AG, Bauherr: Stadt Dortmund

Foto: Jörg Hempel

Auffallend und doch unaufgeregt gelingt es den beiden Erweiterungsbauten des Berufskollegs zwischen Monumentalität und Sachlichkeit zu vermitteln. Die Jury würdigt insbesondere die rationalen und effizienten Grundrisse, wobei die klare Anordnung der neuen, inneren Erschließungsstruktur die Identität des historischen Baudenkmals in angemessener Weise respektiert.

Das Team von ssp Bochum, (v.l.) Thomas Schmidt, Frank Köller und Matthias Solbach (rechts) mit „Bauherr“ Bernd Gruber (2.v.r.) von der Immobilienwirtschaft der Stadt Dortmund. Foto: sim

Anerkennung

Haus S7, Tullstraße 5, 44263 Dortmund

(Schamp & Schmalöer): Schamp & Schmalöer Stadtplaner PartGmbB, Susanne Schamp, Richard Schmalöer, Bauherren: Anne und Richard Schmalöer

Foto: Hans Juergen Landes

Das Gebäude liegt in einem Umfeld aus gründerzeitlichen und denkmalgeschützten Gebäuden und entstand auf einem alten Bunker. Dabei fügt sich der moderne Bau mit viel Platz für Kunst harmonisch in die gewachsene Umgebung ein. Das Privathaus überzeugt mit vielen durchdachten Details, Raumabfolgen und schönen Sichtbezügen auch ins Umland und begeistert mit einer ganz eigenen, sehr persönlichen Handschrift.

Wohnen auf einem alten Bunker: Die Bauherr*innen Anne Schmalöer und Architekt Richard Schmalöer stoßen an auf ihr neues, traumhaftes Zuhause. Foto: sim

Anerkennung

Kiosk im Rombergpark, Am Rombergpark 49b, 44225 Dortmund

BAUART GmbH, Hans-Leo Drewes, Architekt BDA, Bauherr: Sport & und Freizeitbetriebe Botanischer Garten Rombergpark

Foto: BAUART

Ein kleines architektonisches Highlight im größten botanischen Garten Europas: eine Kaffeebohne als Kiosk. Mit natürlicher Holzfassade aus vorbehandelter Lärche liegt die organische Form unter einer mächtigen Buche und in der Nachbarschaft anderer Baumriesen. Eine scheinbar eher kleine Bau-Aufgabe – mit Liebe zur Natur leicht, heiter und originell gelöst.

Eine eher kleine Bauaufgabe, großartig gelöst: Das findet auch Stadtbaurat Ludger Wilde (l.). Bettina Drewes, Marion Tillmann und Hans-Leo Drewes von Bauart freuen sich über die Anerkennung für ihre Kaffeebohne. Foto: sim

Die Jury beim Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2020, das waren diesmal:

Leona Geitner (geitner architekten, Düsseldorf), Thimo Weitemeier (Stadtbaurat Nordhorn), Marc Falke (Goeke Falke Architekten, Münster), Arndt Brüning (Architekten Brüning Rein, Essen) und Prof. Heike Hanada (Architektin, Berlin/ Professorin TU Dortmund).

Der Katalog zum Blättern

BDA-Sprecher Marcus Patrias überreicht Michael Schwarz (Spital-Frenking + Schwarz) im Baukunstarchiv NRW die ersten Exemplare. Foto: sim

INFO:

Zur Förderung der Baukultur in den Städten und Regionen und zur Belebung der öffentlichen Diskussion über Architektur und Stadtplanung verleiht der BDA regelmäßig Architekturpreise. In 2020 wurden erneut die regionalen Architekturpreise des BDA in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Insgesamt handelte es sich um 16 Verfahren, der BDA Dortmund Hamm Unna organisierte eines davon für seine Region.

Die Preisträger (Auszeichnungen) der regionalen Architekturpreise bildeten in diesem Jahr  den Teilnehmerkreis des „Architekturpreises Nordrhein-Westfalen 2021″ des Landesverbandes. Die beim Architekturpreis NRW ausgezeichneten Projekte werden wiederum zur Teilnahme am „Architekturpreis Nike“ des BDA Bundesverbandes nominiert. Der wird 2022 durchgeführt und in Berlin verliehen.

Simone Melenk