Themen

,

Umgestaltung B1 – Der BDA bleibt dabei: Bäume und Boulevard sind die bessere Lösung

8. Dezember 2021

Kalenderblatt von Gerhard P. Müller: Die B1 mit ihren imposanten Platanen ist (noch) Teil der Deutschen Alleenstraße.

Im Rat der Stadt Dortmund wurde über die Planungsalternativen für den B1-Stadtbahnumbau abgestimmt. Diese Wahl entscheidet so maßgeblich und für die nächsten Jahrzehnte über den Charakter der wichtigsten Dortmunder Allee, dass der BDA Dortmund Hamm Unna sich mit einer klaren Empfehlung an alle Rats-Fraktionen und auch die Öffentlichkeit gerichtet hat.

Die Abstimmung fiel leider nicht in seinem Sinne aus. Hier der Bericht aus den Ruhr Nachrichten:

211217_Ruhrnachrichten B1 Umbau

Seit den 1980er Jahren hat sich der BDA für den Erhalt der B1-Platanenallee ein, die vor über 100 Jahren als Dortmunder „Schmuckboulevard“ geplant und angelegt wurde. Der kreuzungsfreie Umbau, der Ausbau zur Autobahn und eine mangelnde Planungskultur in der Vergangenheit haben die Allee seit den 1980er Jahren schon in weiten Teilen zerstört oder bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

Der aktuelle Ratsentscheid veranlasste Klaus Fehlemann, Architekt und Stadtplaner, Beigeordneter für Infrastruktur und Stadtdirektor i.R. – außerdem einer der Aktivposten im Baukunstarchiv NRW – zu einem offenen Brief an Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund:

Brief.Fehlemann

In diesem Sinne will sich der BDA auch weiterhin gemeinsam mit vielen anderen Akteuren für den Planungvorschlag der bürgerschaftlichen Initiative „Neue Platanen“ und der Fachinitiative B1-Plus (FI-Variante) einsetzen. Dies bleiben unsere wichtigsten Gründe:

  • Nur die FI-Variante ermöglicht den Wiederaufbau der durchgehenden B1-Allee in ihrem ursprünglichen Charakter durch Um-& Neupflanzungen. Die „Vorzugsvariante“ hingegen vergrößert die bereits vorhandenen „Löcher“ in der Allee durch die Lage der Gleise und Haltestellen und zementiert diesen Zustand auf Jahrzehnte. Gerade in Zeiten des Klimawandels aber brauchen wir mehr statt weniger Bäume auf der B1! Die Wiederherstellung der vierreihigen Allee wäre ein starkes Zeichen für Dortmund als grüne Metropole!
  • Die FI-Variante schafft mehr Sicherheit für alle: Der symmetrische Aufbau ermöglicht in beide Richtungen durchgehende, gleich breite Fuß-/Radwege. Die ebenfalls symmetrischen Autofahrspuren werden nicht plötzlich verschwenkt oder verschmälert, so dass LKW-Unfälle und Staus verringert werden. Im Gegensatz zur „Vorzugsvariante“ haben Fußgänger bei der FI-Variante sichere Wartezonen an allen Fußgängerampeln.
  • Die FI-Variante ist ehrlich und zukunftssicher. Statt angeblich geringerer Kosten für den Haltestellenumbau jetzt und unklaren Kosten für notwendige Gleissanierungen bei der „Vorzugsvariante“ später, geht die FI-Variante von einer durchgehenden Erneuerung der Gleise und Haltestellen „in einem Rutsch“ aus. Wir sind uns sicher, dass dies am Ende die wirtschaftliche und bessere Lösung sein wird.
  • Wir wissen: Das fantastische geschlossene Baumdach der erneuerten Allee wird erst nach Jahren wieder voll erlebbar werden. Gerade deshalb muss man jetzt den Grundstein dafür legen und einen systematischen Allee-Wiederaufbau endlich starten! Größeres Pflanzgut kann schnellere Effekte zeigen, siehe Platanenpflanzungen an Kampstraße und Brüderweg. Baumpatenschaften für neue Platanen können die Bürgerschaft einbinden, ein Förderverein dafür existiert bereits. Erfolgreiche Beispiele für solche Projekte gibt es (z.B. die „Augustaanlage“ in Mannheim).
  • Eine Integration des Allee-Wiederaufbaus in das Programm der IGA2027 ist möglich und bietet die Chance, Planung und Umsetzung noch einmal deutlich zu beschleunigen und zusätzliche Fördermöglichkeiten schaffen. Dies nicht zu nutzen, wäre eine verpasste Chance. Mehr zum Thema auch bei der Initiative B1 Dortmund plus unter https://www.b1-dortmund-plus.de/
  • Der Kalender zur B1, hier das Dezember-Blatt, ebenfalls fotografiert von Gerhard P. Müller.