30. Januar 2024
Im 1. BDA Köln Montagsgespräch 2024 stellten sich DIE NEUBERUFENEN vor, die im Jahr 2023 in den BDA Köln aufgenommen wurden. In Kurzvorträgen präsentierten sie sich mit ihren Projekten, Erfahrungen und Haltungen zu „ihrer“ Architektur. Thomas Knüvener und Antonio Molina, beide Vorstandsmitglieder des BDA Köln, führten durch den Abend mit anschließender Diskussionsrunde. Alle Architekturbüros sind hier mit kurzen Statements nochmal zusammengefasst aufgeführt.
Jutta Albus Architektur
Jutta Albus hat sich auf ressourceneffiziente Bauweisen, Vorfertigung und automatisierte Prozesse im Baubereich spezialisiert. Sie ist Professorin im Fachgebiet „Entwerfen und Konstruieren/Nachhaltiges Bauen“ an der Hochschule Bochum. Bei ihrer aktuellen Tätigkeit konzentriert sie sich auf die Entwicklung von innovativen Planungsmethoden, die durch effiziente Fertigungstechnologien ein hohes gestalterisches Potential erreichen, und zu ökologisch, technisch und ökonomisch hochwertigen Lösungsansätzen im Bauen führen. Im Bereich der progressiven nachhaltigen Bautechnologien hat sie Artikel für Fachzeitschriften und Konferenzen verfasst und Vorträge an renommierten Architektureinrichtungen, wie z.B. der Columbia GSADD, der WIA AIA New York, der Cornell University gehalten. http://albusarchitecture.
Johannes Cresimon und Antje Feiter, Telluride Architektur
„Das Projekt steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Für jedes Projekt stellen wir ein Team zusammen, das unsere Bauherr:innen durchgehend bis zum Projektabschluss begleitet. Unsere Aufgaben sind herausfordernd und wir können sie nur gemeinsam lösen. Respekt für unsere Mitarbeiter:innen, Bauherr:innen und Partner:innen und die Wertschätzung für deren Leistung und Bedürfnisse sind das Fundament dafür. Mut, Humor, Professionalität und Verbindlichkeit prägen unsere Zusammenarbeit.“ https://telluride-architektur.de/de/kultur/
Matthias Hoffmann, Tim Panzer, Thorsten Pofahl – Demo Working Group
Die 2019 in Köln gegründete Demo Working Group beschäftigt sich in ihren Architekturprojekten häufig mit den Potentialen von Bestandsbauten. Sie sind interessiert an „optimistischen Bildern für die Zukunft, die die aktuellen Gegebenheiten akzeptieren und darauf aufbauend etwas Neues erzählen.“ Das zeigt auch beispielhaft einer ihrer Wohnungsumbauten, wie 82 Quadratmeter eines Geschosswohnungsbaus aus der Nachkriegszeit in ein offenes Raumkontinuum verwandelt werden können. https://demoworkinggroup.eu/
Arne Keßler und Katrin Julia Plescher – Keßler Plescher Architekten
Keßler Plescher Architekten entwerfen, planen und realisieren Architektur, Interieur und Objekte. Das junge Büro mit Sitz in Köln wird von Arne Keßler und Katrin Julia Plescher geführt. Gemeinsam bearbeiten sie Projekte unter-schiedlicher Disziplinen und Maßstäbe mit dem Ziel präzise und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Der gestalterische Ausdruck ist reduziert, zeitlos und modern, unterwirft sich aber keinem Formalismus. Die Arbeitsweise des Büros ist projektübergreifend von einer sehr detailbezogenen Planung innerhalb des projektimmanenten Kontexts geprägt. Das Ziel ist stets die zeichenhafte Umsetzung der Entwurfsidee mit einem ausgesuchten Materialkanon. Atmosphäre, Haptik und handwerkliche Umsetzung bilden dabei den Fokus der Arbeit. https://kesslerplescher.de
Tim Klauser
Tim Klauser überrascht mit einer klaren Haltung und eigenständigen Architektursprache vor Allem durch eine überzeugende Beherrschung von Materialität. Die Projekte sind ungewohnt schlicht und dennoch komplex in der räumlichen Wirkung. Dieser in den letzten Jahren immer weniger beachtete taktile Umgang mit Raum, mit den Baustoffen und mit dem Raumerlebnis, machen Projekte im Gesamtbild von Stadt, Quartier, Straßenbild, Abstufung von Öffentlich zu Privat und letztlich mit den Oberflächen in den privaten Einheiten so einzigartig. Tim Klauser beherrscht die Klaviatur der Materialien in der Anwendung gemäß der Norm, hinterfragt diese, und entwickelt eigenständigen Details. Mit seiner starken Haltung ergeben sich neben den konstruktiven Ansätzen auch die typologischen. Nicht zuletzt begreift Tim Klauser Architektur als Teil vom Ganzen, was für den Städtebau so bedeutend ist. Die Architektur-Projekte werden so im urbanen Dialog entworfen, was für die Dauerhaftigkeit von Quartieren eine bedeutende Komponente darstellt. Tim Klauser ist zudem in der Lehre an den verschiedenen Hoch-schulen tätig. Das zeichnet ihn mit der Fähigkeit aus, diskursiv zur Architektur-Debatte beizutragen und diese im Kontext aktueller Fragen zur Baukultur, Bautechnik, Gesellschaft und Natur zu bewerten. Text: Ayşin İpekçi, Architektin BDA
https://www.gta.arch.ethz.ch/personen/tim-klauser/curriculum
Jürgen Lindner – pbundl architekten
pbundl architekten interessiert bei allen Projekten die Konzentration auf das Notwendige sowie eine behutsame Annäherung an den Kontext für eine gestalterisch anspruchsvolle Planung bis ins Detail. Neben der analytisch-konzeptionellen Herangehensweise liegt ein Fokus in der Bearbeitung im Bereich Materialität und Handwerklichkeit. Das Büro bearbeitet Projekte für öffentliche und private Bauherren durch alle Leistungsphasen von der Nutzerbedarfsermittlung bis zur Bauüberwachung. Die Bandbreite der Projekte umfasst Neubau-, Umbau- und Sanierungsprojekte unterschiedlicher Maßstäbe, Arbeitsschwerpunkte sind kommunale Bauaufgaben (Schulen/ KiTas sowie Sanierungen). https://www.pbundl.de
LOA | Lars Otte Architektur
Lars Otte Architektur verfolgt ein agiles Bürokonzept, um Fachkompetenzen und Ressourcen effizient zu nutzen und zu vereinen. „Wir arbeiten projektbezogen in kleinen Teams, um eine hohe Identifikation mit den Projekten zu gewährleisten. Neben der Bearbeitung von laufenden Projekten, nehmen wir regelmäßig an Wett-bewerben teil. Diese Art der Projektakquise sehen wir als eine kreative Herausforderung und gleichsam als stetige Fortbildung durch die inspirierende Auseinandersetzung mit aktuellen architektonischen Themen und Frage-stellungen. Wir legen einen großen Wert auf die ganzheitliche Betrachtung allgemeiner soziokultureller, ökologischer, architektonischer und baukultureller Themen in Verbindung mit projektspezifischen Rahmen-bedingungen. Durch eine aktive Netzwerkarbeit ist es uns möglich, Projekte je nach Größenordnung sowohl eigenständig als auch in engen Kooperationen und Partnerschaften mit etablierten Architekturbüros und Fachplanern zu bearbeiten.“ Das Engagement in der Lehre der Architektur und die Beteiligung am Fachdiskurs in Theorie und Praxis ist für Lars Otte ein wesentlicher Teil des gelebten Berufsethos. https://larsottearchitektur.de
Wiebke Schlüter – SWSTUDIO
SWSTUDIO konzentrieren sich auf die Transformation von Gebäuden, Räumen und Situationen im privaten und öffentlichen Bereich auf allen Ebenen. Das Potenzial des Bestehenden wird sorgfältig herausgearbeitet und mit den zeitgemäßen Themen Nachhaltigkeit und Design neu geschrieben, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden. In enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber werden neue Konzepte für Projekte entwickelt, entworfen, geplant und ausgeführt. http://home.swstudio.eu
Der BDA Köln freut sich auch in 2024 über den inspirierenden Zuwachs in seinen Reihen. In Zeiten von Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit auch im Bauwesen ist den frischberufenen BDA Architektinnen und Architekten der vorrangig behutsame Umgang mit unserem Gebäudebestand schon absolut selbstverständlich. Leider hatte Prof. Tanja Kullack, die ebenfalls in 2023 in den BDA Köln neuberufen wurde, an diesem Montagsgespräch nicht teilnehmen können.
Zum Nachhören der kompletten Veranstaltung folgender Link:
https://www.youtube.com/watch?v=r9Kene2siPI